Vedische Astrologie

Die vedische Astrologie, auch Jyotisha genannt, ist kosmisch ausgerichtet. Das bedeutet, dass sie die Gesetzmäßigkeiten des Kosmos zu verstehen und den Menschen in Beziehung dazu zu setzen versucht.

In der indischen Astrologie wird der siderische, am Fixstern Spica orientierte Tierkreis verwendet. In der westlichen Astrologie wird der tropische, am Sonnenstand orientierte Tierkreis verwendet. Daher ergeben sich unterschiedliche Geburtsbilder, von denen jedes anders auf den Menschen schaut. Es lässt sich von beiden Systemen profitieren. Sie machen das Gesamtbild runder.

In der vedischen Astrologie soll der Mensch seinen Platz innerhalb der Gesellschaft finden und einnehmen. In Indien ist der Reinkarnationsgedanke fest verankert. Der Mensch soll in Demut anerkennen, welche Talente er besitzt und schon aus anderen Inkarnationen mitgebracht hat. Moksha lautet das höchste Ziel. Es bedeutet die Befreiung von irdischen Fesseln, Erleuchtung. Im Gegensatz dazu, bzw als Ergänzung, geht es in der westlichen Astrologie als höchstes Ziel um Selbstverwirklichung. Unterstützt soll der Mensch darin werden, seine Stärken zum Ausdruck zu bringen, seine Schwächen zu überwinden und seine eigene Individualität zu entfalten.

Die vedische Astrologie wird auch als Mondastrologie bezeichnet. Der Mond steht für das Bewusstsein / den Geist / den Wahrnehmungskomplex des Menschen. Im Englischen treffend als `mind` bezeichnet. Die Empfänglichkeit des Menschen wird in Indien als sehr wichtig erachtet. Es sollen seine Wahrnehmungs- und Anpassungsfähigkeit entwickelt werden. Der Mond ist in der vedischen Astrologie der wichtigste Planet. In der westlichen Astrologie ist die Sonne der wichtigste Planet. Der Mensch wird dort vor allem als Individuum betrachtet. Es soll sein Bewusstsein entwickelt werden.

In Indien ist die Astrologie in das tägliche Leben und in die Religionsausübung integriert, unterstützt von Gesellschaft und Kirche. Im Westen ist die Astrologie seit einigen Jahrhunderten aus dem täglichen Leben verbannt. Sie fristet ein Außenseiterdasein, belächelt bis verfolgt von Kirche und Gesellschaft.

Die vedische Astrologie wird oft als „Wissenschaft des Lichts“ übersetzt. Ihre Sichtweise ist eine wertvolle Ergänzung zur westlichen. Beides zusammen macht die Sache rund…

Die Partnerschaftsastrologie ist in Indien sehr stark. Bereits vor der Eheschließung wird nach bestimmten Kriterien bei dem Übereinanderlegen der beiden Horoskope ermittelt, ob zwei Menschen zusammenpassen oder nicht, bzw. inwieweit sie sich ergänzen, sie sich bei der Entwicklung förderlich sind und sich guttun.